Lebensversicherung verkaufen und Alternativen

Lebensversicherung beleihen: Wann ist ein Policendarlehen sinnvoll?

02/2022 Anna-Katharina Strauch 5 min

Lebenssituationen können sich verändern, ohne selber Einfluss darauf zu haben: plötzliche Arbeitslosigkeit durch die wirtschaftliche Situation, eine Krankheit oder aber auch eine größere Anschaffung. Dann erinnert sich der Eine oder Andere an die vor Jahren abgeschlossene und regelmäßig besparte Lebensversicherung, die neben der Kündigung, auch beliehen werden kann. Doch wie funktioniert ein Policendarlehen? Was muss aus Kundensicht beachtet werden?

Wie funktioniert die Beleihung der Police?

Wird nur vorübergehend Geld benötigt und der Finanzbedarf ist akut, so kann eine Beleihung der Lebensversicherung eine gute Alternative zu anderen Kreditgebern oder der Kündigung der Lebensversicherung sein. Das Policendarlehen ist für viele Kunden eine Alternative zum klassischen Verbraucherkredit, da sie häufig günstiger ist – zumindest scheint dies auf den ersten Blick der Fall zu sein.

Ein sogenanntes Policendarlehen kann entweder von der Versicherungsgesellschaft selbst oder von anderen Kreditgebern wie Banken ausgereicht werden, die sich dafür die Rechte an der Versicherung für den Kreditzeitraum übertragen lassen. In allen Fällen dient die Lebensversicherung und speziell der darin vom Versicherungsnehmer angesparte, sogenannte Rückkaufswert als Berechnungsgrundlage und als Sicherheit für den Kredit. Damit ist die Beleihung der Lebensversicherung von der Bonität und der finanziellen Situation des Antragsstellers weitgehend unabhängig. Die Police lässt sich also wie z.B. ein Grundstück oder eine Immobilie als Sicherheit „beleihen“, auch wenn der Versicherungsnehmer sonst vielleicht keinen Kredit erhalten würde.

Bei der Beleihung der Lebensversicherung erhält der Versicherungsnehmer eine zu verzinsende Vorauszahlung auf die Ablaufleistung zum Vertragsende, die je nach Versicherung maximal bis zur Höhe des aktuellen Rückkaufswerts der Police reichen kann. Die Beleihung wird auf einen bestimmten Zeitraum mit dem Versicherungsunternehmen bzw. dem Kreditgeber vertraglich vereinbart. Nach Ablauf muss das Geld zurückgezahlt werden. In der Zwischenzeit müssen nur Zinsen auf die ausgezahlte Summe gezahlt werden.

Der Versicherungsvertrag läuft während dieser Zeit unabhängig vom Darlehen weiter. Der Versicherungsschutz bleibt weiterhin bestehen, allerdings müssen auch weiterhin Beiträge bezahlt werden. Zusätzlich belasten die Zinsen für das Darlehen die finanzielle Situation des Versicherungsnehmers.

Dieses Darlehen erhält der Versicherte von der Versicherungsgesellschaft und nutzt dazu sein eigenes, bereits angespartes Vermögen quasi als Sicherheit. Neben der Versicherungsgesellschaft gibt es außerdem noch Banken und Vermittler, die auf die Beleihung der Lebensversicherung spezialisiert sind und sich dafür die Rechte aus der Versicherung für den Zeitraum des Darlehens übertragen lassen.

Lebensversicherung beleihen: Was Kunden beachten müssen

Neben den positiven Aspekten des Policendarlehens, sollten Kunden allerdings auch beachten, dass die Zinsen in der Regel monatlich gezahlt werden müssen. Das bedeutet für die Versicherten, da die Lebensversicherung wie gewohnt weiterläuft, dass, wie oben bereits erwähnt, die Beiträge weiter gezahlt werden müssen, sofern nicht auch die Beiträge ausgesetzt wurden. Bei einer Beitragsfreistellung reduziert sich die zu erwartende Ablaufleistung erheblich.

Diese Belastung können viele, auch wenn der Anlass eines Darlehens nur ein akuter und vorübergehender Finanzbedarf ist, nicht stemmen. Die Folge? Die Lebensversicherung wird häufig doch gekündigt, wenn der Finanzbedarf länger dauert als ursprünglich geplant.

Im Todesfall hat das Policendarlehen keine Auswirkung auf die Versicherungsleistungen. Das Darlehen wird vom fällig werdenden Betrag abgezogen.

Mit einer Beleihung der Police sind Kunden zunächst weiterhin flexibel. Wenn alles gut läuft, ist das Darlehen variabel rückzahlbar und die Versicherungsleistung bleibt in vollem Umfang erhalten. Die Zinsen müssen zusätzlich aufgebracht und die Beiträge sollten regelmäßig gezahlt werden, um die Versicherungssumme nicht zu reduzieren. Wird doch eine größere Summe Geld benötigt, kann man grundsätzlich im nächsten Schritt die Beiträge aussetzen oder einstellen. Wenn dies absehbar nicht mehr ausreicht, sollte spätestens jetzt über den Verkauf der Lebensversicherung als bessere Alternative zur Kündigung nachgedacht werden.

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Lebensversicherung verkaufen: Die bessere Alternative

Neben dem Policendarlehen gibt es eine bessere Alternative, um schnell den finanziellen Engpass zu überbrücken. Der Verkauf der Lebensversicherung an Unternehmen auf dem deutschen Zweitmarkt. Dieser besteht bereits seit dem Jahr 1999. Vorteile dieser Alternative? 1,5% bis 4% mehr Geld, als der aktuelle Rückkaufswert beträgt, welchen Kunden von der Versicherungsgesellschaft ausgezahlt bekommen, wenn die Police gekündigt wird. Die Unternehmen, die die Lebensversicherung kaufen, führen sie in der Regel weiter und dadurch kann für Kunden ebenfalls ein Todesfallschutz aufrechterhalten werden. Ob eine Police dabei vorher bei der Versicherung oder einer Bank beliehen wurde ist kein Hindernis. Eine zur Besicherung eines Darlehens an eine Bank abgetretene Police lässt sich mit Zustimmung der Bank ebenfalls verkaufen. In aller Regel wird zunächst das Darlehen aus der Kaufpreiszahlung zurückgeführt und der überschießende Betrag an den Versicherungsnehmer ausgezahlt.

Es gibt wenige Kriterien, die die Lebensversicherung erfüllen muss, um diese zu verkaufen:

  • Kapitallebensversicherung oder Rentenversicherung
  • der Rückkaufswert beträgt mindestens 15.000 €
  • der Vertrag muss noch mindestens 5 Jahre laufen
  • Vertragsabschluss vor 01.01.2015

Außerdem sollten Verbraucher darauf achten, dass die Ankäufer den Betrag in einer Summe auszahlen und diese Mitglied im BVZL (Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e. V.) sind. Der Verband hat strenge Richtlinien auferlegt, an die sich die Mitglieder halten müssen.

Die Winninger AG ist der größte deutsche Ankäufer von gebrauchten Lebensversicherungen auf dem deutschen Zweitmarkt und außerdem Gründungsmitglied des BVZL. Mit dem einzigartigen Online-Ankaufs-Prozess durch den Online-Rechner, differenziert sich die Winninger AG gegenüber anderen Wettbewerbern und ermöglichst den Kunden nach Eingabe des aktuellen Rückkaufswerts komplett online, aber sicher und transparent, die Lebensversicherung zu verkaufen.
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